Für klinische Studien wird immer wieder nach freiwilligen Teilnehmern gesucht. Bei diesen Studien geht es nicht nur um die Heilung schwerer Krankheiten, sondern auch um die Verträglichkeit bestimmter Medikamente oder um psychologische Fragestellungen.
Patienten, die unter ernsten Erkrankungen leiden, werden deswegen nicht selten von ihren Ärzten angesprochen, ob sie an einer solchen Studie teilnehmen und Proband werden sollen. Teilnehmen kann man aber auch ohne eine solche medizinische Vorgeschichte und bekommt dafür eine Aufwandsentschädigung.
Welche klinischen Studien gibt es?
Nur, um an einer Studie teilzunehmen und damit etwas Geld zu verdienen, wünscht sich sicher niemand eine schwere Erkrankung. Tatsächlich werden Studien dieser Art häufig mit Patienten durchgeführt, für die die Schulmedizin nichts mehr tun kann.
Es kann dabei aber auch um den Test neuer Medikamente gehen, die sich bisher in Tierversuchen oder ähnlichen Verfahren als sicher erwiesen haben und jetzt am Menschen ausprobiert werden müssen. Dabei achten Patienten auf Nebenwirkungen und sonstige Beobachtungen unter Einnahme des Medikaments. Für einige dieser Tests braucht man gar keine Vorerkrankung zu haben, sondern muss sogar tatsächlich völlig gesund sein.
Risikofreier sind dagegen Untersuchungen im psychologischen Bereich. Hier geht es beispielsweise darum, wie sich ein psychisch gesunder Mensch in gewissen Situationen verhält, wie er auf bestimmte Einflüsse reagiert oder was passiert, wenn er Lebensgewohnheiten ändert.
Wo wird eine klinische Studie durchgeführt?
Wer Proband für medizinische Studien werden will, kann auf folgende Möglichkeiten zurückgreifen:
» Hochschulen mit medizinischer Fakultät
» Fraunhofer-Institut
» Pharmaunternehmen
» einzelne Ärzte & Psychologen
An Hochschulen wird geforscht, Studenten schreiben ihre Abschlussarbeiten und in Zusammenarbeit mit ihnen kommen neue Medikamente auf den Markt. Insbesondere bei Abschlussarbeiten handelt es sich um vergleichsweise harmlose Studien mit geringem Risiko.
Wer dagegen bereit ist, für etwas mehr Verdienst auch ein Risiko auf sich zu nehmen, kann sich auch direkt bei Pharmaunternehmen, Instituten wie dem Fraunhofer-Institut oder bei einzelnen Ärzten umsehen, die in der Forschung tätig sind.
Wer eine Vorerkrankung oder eine Krankengeschichte hat, kann sich gezielt auf Tests in diesem Bereich bewerben – dabei werden nicht nur Patienten gesucht, die unter schweren Krankheiten leiden, auch Fälle harmloserer Erkrankungen sind für medizinische Studien interessant.
Beispiele für klinische Tests:
» Charité
» Medizinische Hochschule Hannover
Wie läuft eine klinische Studie ab?
Im Vorfeld einer Studie wird meist ein Einzelgespräch mit jedem Teilnehmer untersucht. Das ist wichtig, um herauszufinden, ob der Interessent in Frage kommt und ob er wirklich teilnehmen will. Schließlich müssen sich die Ausrichter einer solchen Studie an eine Reihe von ethischen Prinzipien und Standards halten und dürfen niemanden mit ihrer Arbeit gefährden.
In diesem Rahmen wird auch geklärt, was genau getan werden muss. Es kann sein, dass fortan täglich ein Medikament eingenommen oder eine neue Lebensgewohnheit etabliert werden muss. Dabei dokumentiert man als Teilnehmer Veränderungen des Wohlbefindens, Beobachtungen am eigenen Körper und weitere Details, die vom Ausrichter der Studie vorgegeben werden.
Wie hoch ist die Aufwandsentschädigung?
Als Proband kann man mit klinischen Studien sicherlich kein Haupteinkommen erwirtschaften. Allerdings fällt die Aufwandsentschädigung meist auch nicht schlecht aus. Studien mit geringem Risiko sind dabei natürlich nicht so gut bezahlt wie diejenigen Studien, bei denen der Teilnehmer sich eines gewissen Risikos bewusst sein muss. Außerdem zahlen Institute besser als Studierende oder Hochschulen, da Letztere schlichtweg weniger Budget zur Verfügung haben als ein forschendes Unternehmen.
Kommentare